Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Hilfe zur Selbsthilfe Demenz, Berlin teilt folgendes mit:
Aducanumab ist damit weltweit das erste zugelassene Medikament, das daran ansetzt, die Alzheimer-Krankheit ursächlich zu beeinflussen und nicht wie die bisher zugelassene Arzneimittel nur symptomatisch zu lindern. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft sieht in dieser Entscheidung einen bedeutenden Fortschritt bei der Behandlung der Alzheimer-Krankheit. Sie gibt Betroffenen und ihren Familien die Hoffnung, dass die mit der Krankheit verbundenen kognitiven und funktionellen Beeinträchtigungen verlangsamt werden können. Allerdings kommt für die Behandlung nur eine ausgewählte Gruppe von Betroffenen infrage, und zwar ausschließlich Menschen, die bisher nur leichte kognitive Beeinträchtigungen oder eine leichte Demenz aufweisen. Bei ihnen müssen außerdem die Alzheimer-typischen Amyloid-Plaques nachgewiesen sein.
„Wir begrüßen es, dass die Studien mit dem Medikament fortgesetzt werden, und werden die Ergebnisse sehr aufmerksam verfolgen, um die Wirksamkeit der Therapie und den Nutzen für die Betroffenen besser beurteilen zu können“, sagt dazu Sabine Jansen, Geschäftsführerin der Deutschen Alzheimer Gesellschaft.
Derzeit ist Aducanumab ausschließlich in den USA zugelassen. Die Zulassung war im Vorfeld umstritten, weil ein möglicher Nutzen für die Patienten widersprüchlich bewertet wurde. Eine Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA wird erst gegen Ende des Jahres erwartet.
„Dieser wichtige Fortschritt bei der Behandlung der Alzheimer-Krankheit in einem sehr frühen Stadium ist ein ermutigendes Signal und mit viel Hoffnung verbunden“, so Sabine Jansen. „Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass eine Verlangsamung des Krankheitsprozesses – und um mehr geht es bisher nicht – die Krankheit selbst nicht aus der Welt schafft. Aber sie gibt den Betroffenen und ihren Familien mehr Zeit, die sie mit größerer Selbstbestimmung gestalten können. Wir alle müssen uns daher weiter für diejenigen einsetzen, die mit einer Demenz leben und eine inklusive Gesellschaft und eine gute Versorgung benötigen. Die Forschung an anderen Therapieoptionen, auch in fortgeschrittenen Stadien der Alzheimer-Krankheit sowie bei anderen Formen der Demenz, muss fortgesetzt werden.“