Einsamkeit war ein häufig genannter Begriff und natürlich Corona. Wie erleben die Akteure das Arbeiten unter Pandemiebedingungen? Das war das zentrale Thema. Aber auch ein Blick in die Zukunft und damit auch auf die Website des Netzwerks wurde geworfen.

Die Struktur der Website steht. Sie muss nun mit Inhalten gefüllt werden. Das ist zeitintensiv. Erstmals konnte sie gemeinsam online begutachtet werden. Für Hilfesuchende und Netzwerkpartner wird sie eine wichtige Plattform sein. Optimal wäre es, wenn sich hier alle Akteure im Rheingau-Taunus platzieren würden, die Dienstleistungen für Menschen mit Demenz und deren Angehörige anbieten. Erstmals soll sie Hilfesuchenden im Rheingau-Taunus-Kreis virtuell einen transparenten Überblick über die Versorgungslandschaft zum Thema Demenz bieten. Netzwerkpartnern ist sie eine wertvolle Orientierungshilfe in der praktischen Arbeit beim Auffinden von ergänzenden Angeboten.

Der Austausch zeigte auf, dass ein System an seine Grenzen gerät. Es finden Gratwanderungen zwischen Sicherheit und Fürsorge statt. Tagespflege ist möglich, aber nur mit der Hälfte der Gäste. Menschen mit Demenz sind verunsichert. Gerade die Mimik ist für sie in der Kommunikation sehr wichtig und die ist durch die Maske nur eingeschränkt wahrnehmbar. Viele geplanten Angebote mussten abgesagt werden. Das hat für viel Frust gesorgt. Manch praktische Arbeit ist stark eingeschränkt. Die Kreativität der Ehrenamtlichen dagegen ist bewundernswert. Naheliegend, so die Erfahrung ist, dass die Nachfrage nach Beratungen zur Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung deutlich gestiegen ist. In der Pflegeberatung merkt man, dass die Angehörigen und Pflegekräfte immer mehr an ihre Belastungsgrenzen kommen. Es wird schwieriger die ambulante Pflege sicherzustellen. Ebenso ist die Versorgung in den Pflegeheimen eine große Herausforderung für alle Beteiligten, eine Gradwanderung zwischen Risiko und Sicherheit. Manchmal leiden Angehörige mehr als Bewohner. Menschen brauchen einfach Menschen und besonders alleinlebende fühlen sich einsam.

Im nächsten Jahr soll getreu den Arbeitsrichtlinien weitergearbeitet und die digitalen Möglichkeiten für Vorträge und kleine Seminare genutzt werden. Sie lassen sich sehr gut online organisieren. Mit seinen schon erprobten digitalen Treffen ist das Netzwerk Demenz Rheingau-Taunus gut aufgestellt. Für die Finanzierung der Netzwerkwerkarbeit hat die Alzheimer Gesellschaft bereits gesorgt. Im nächsten Jahr werden die in diesem Jahr nicht verbrauchten Mittel der Landesverbände der Pflegekassen in Hessen nach § 45c Abs.9 SGB XI nochmals ausgezahlt.

Wollen Sie auch Netzwerkpartner werden? Es kostet Sie nur Ihr Engamgenet. Kontakt 06123/7050119.