Michael Schmieder hat 30 Jahre lang das Haus Sonnweid in der Schweiz geleitet. Jetzt ist er im Ruhestand und bezeichnet sich scherzhaft als “Chefideologe” des Hauses.

In einem Interview spricht er über die Angst vor einer Demenz und wie man das Leben mit Demenz leichter machen kann: “Die Vorstellung, Dinge zu tun, die wir nicht mehr kontrollieren können, macht Angst. Es geht also darum, eine Umgebung zu schaffen, damit das, was Sie tun, möglichst stressfrei abläuft. … Menschen mit Demenz verhalten sich nicht der Norm gemäß. Das heißt, es entstehen Konflikte, wenn Menschen ohne Demenz und Menschen mit Demenz aufeinandertreffen. Wenn in einem Speisesaal ein Dementer seinem nicht dementen Nachbarn das Gebiss in die Suppe legt oder von dessen Teller stibitzt, führt das zu unnötigen Konflikten – dabei macht ja niemand etwas falsch.”
Michael Schmieder hat deshalb von vorneherein das Konzept verfolgt, in seiner Einrichtung nur Menschen mit Demenz aufzunehmen, um solche Konflikte und den damit verbundenen Stress nach Möglichkeit zu vermeiden.

Das Konzept hat einige Kritiker. Dennoch gilt die Sonnweid als eines der besten Heime für Menschen mit Demenz weltweit. (Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V., Berlin)
Das Interview gibt es hier:

http://www.kontextwochenzeitung.de/gesellschaft/289/dement-und-staatsfeind-nr-1-3928.html