Am 30. November 2017 fand in Berlin die Fachtagung “Beratung bei Demenz” der Deutschen Alzheimer Gesellschaft statt, an der auch der Vorstand unseres Vereins teilgenommen hat. Hier die zentralen Ergebnisse und Forderungen, veröffentlicht von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft am 12. Dezember 2017:

  • Angehörige von Menschen mit Demenz brauchen frühzeitige und passende Beratung zum Krankheitsbild, zu Entlastungsmöglichkeiten und zu rechtlichen und finanziellen Fragen.
  • Beratungsstellen in ganz Deutschland sind noch nicht ausreichend auf den Bedarf eingestellt.
  • Ärztinnen und Ärzte sollten stärker auf Beratungs- und Entlastungsangebote hinweisen.

Eine Demenzerkrankung ist für die Angehörigen der Betroffenen sehr belastend. Qualifizierte Beratung und Entlastungsangebote können hier helfen, werden aber oft zu spät in Anspruch genommen. “Wenn es uns gelingen würde, Ärzte zu verpflichten, bereits zu Beginn der Diagnosestellung Angehörige über Beratungs- und Entlastungsangebote zu informieren, dann würden Angehörige frühzeitiger Hilfe in Anspruch nehmen”. (Elmar Gräßl, Universitätsklinik Erlangen, Deutsche Alzheimer Gesellschaft, 12.12.2017)

“…es muss eine bessere Qualifizierung zum Thema Demenz geben – bei allen, die Betroffene und Angehörige beraten”.  Helga Schneider-Schelte, Deutsche Alzheimer Gesellschaft.

Das Herzstück der Alzheimer Gesellschaft Rheingau-Taunus sind Gesprächskreise für Angehörige, die viele Fragen und Themen generieren und wirkungsvoll bearbeiten. Als weiteres wichtiges Standbein erachtet der Verein die persönliche Beratung, insbesondere in schwierigen Lebenslagen. Von Anfang haben wir darauf aufmerksam gemacht, dass es qualifizierter Beratung bedarf und das noch über das oben Geforderte hinaus: Ebenso braucht es angesichts der hohen psychischen Belastung von Angehörigen qualifizierte psychosoziale Beratungsangebote. Die Erfahrung zeigt nämlich, dass Angehörige bei Beratungsanfragen oft ersteinmal jemanden brauchen, der angesichts der vielfältigen Gefühlslagen in Ruhe achtsam und wertschätzend zuhört.

Beate Heiler-Thomas M.A.
1. Vorsitzende